09/2015 - Volkers und Tinas Reiseblog - Reisewut

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Vom Kverkfjöll zur Askja

Herausgegeben von Volker in Zelten im August · 22/9/2015 00:27:01
Tags: Island2015KverkfjöllAskjaMöðrudalur

18. August 2015

Nach einer fast windstillen Nacht bei der Kerkfjöll-Hütte wollen wir heute schon wieder weiter ziehen. Das Hochland ist mit seinen meist kalten Nächten kein guter Ort zum Campen. Witzig an dieser Stelle ist. dass sie dort Rollrasen aufgebracht haben in Streifen auf denen man sein Zelt aufschlagen kann. Sonst wächst dort auch nichts und man müsste das Zelt auf Steinen oder Sand aufstellen.

Besonders gut starten wir erst mal nicht in den Tag, ich falle beim Einpacken, als das Auto schon fertig war über einen Stein uns schramme mir beide Handballen auf.

Zum Glück ist nicht wirklich etwas schlimmes passiert. So mache ich nur einen Besuch beim Hüttenwart um die Wunden desinfizieren zu lassen - so was haben wir mal wieder nicht dabei. Lustigerweise ist der Hüttenwart deutlich nervöser als ich als ich die Schrammen zeige und ich verarzte mich fast selbst während sein Bacon auf dem Herd anbrennt.




















(Kverkfjöll)

Aber von so was lässt man sich ja nicht aufhalten. Also geht es noch ein Stück weiter auf der F903 Richtung Kverkfjöll - dahin wo man die Eishöhlen sehen kann.














Nach diesem kleinen Ausflug geht es dann auch weiter zur Askja.
Einige Stunden später, durch Sandwüsten und bizarre Gegenden, in denen man schwarze Steine hat aber alles mit einer Schicht aus gelbem Bimsstein übersät ist, kommen wir auch in einen Sandsturm.

Zum Glück hält das nicht an und es beginnt stattdessen leicht zu nieseln. Der Regen wäscht den Sand aus der Luft und so kommen wir dann auch an der Askja an - nur haben wir jetzt ein Problem. Der Tankinhalt geht gegen null und ich fülle mit dem 20-Liter-Kanister nach. Nachdem wir gecheckt haben, was denn unser Auto meint, was wir noch an Kilometern fahren können suchen wir noch den dortigen Hüttenwart auf um die Entfernungen zu erörtern.

Nach einigen Minuten steht fest. Es wird wohl knapp, wenn wir alles machen was wir machen wollen.

Also erst zu dem neuen Lavafeld des letzten Bárdarbunga-Ausbruchs.

Die Fahrt geht bei leichtem Nieselregen durch eine Aschewüste. Das Fahren ist nicht unkompliziert, denn es ist als würde man auf lockerem Sand fahren. So muss man versuchen, möglichst nicht anzuhalten, sonst könnte man sich schnell festfahren.



Nach etwa 45 Minuten Fahrt kommen wir an dem noch rauchenden Lavafeld an. Es regnet mittlerweile.
















Das hält aber viele, die da sind, nicht davon ab, in dem entstandenen warmen Fluß zu baden.

Leider fällt für mich, mit den aufgeschabten Händen, das Baden aus. So fahren wir zurück und stellen fest das wir nicht mehr zum Krater der Askja kommen mit dem Treibstoff. Jedenfalls würde es knapp werden auf dem Rückweg.







Das Risiko gehen wir nicht ein und brechen dann auf nach Möðrudalur. Unterwegs bekommen wir noch einen grandiosen Regenbogen zu sehen.



Nach einigen Stunden Rüttelpiste kommen wir in Möðrudalur an. Das Auto sagt nun doch, wir hätten noch 60km weiter fahren können und hätten uns gar nicht so beschränken müssen. Mist.



Zum Kverkfjöll - mit Badebildern :-)

Herausgegeben von Volker in Zelten im August · 19/9/2015 15:16:41
Tags: Island2015

17. August 2015

Nach einer windigen Nacht am Snaefell hieß es weiter zu ziehen. Wir verabschiedeten uns noch von "unserer" Rangerin Sóley und machten uns dann langsam auf dem Weg. Die Landschaft ist dort wirklich schön.












Das erste Ziel war der Kárahnjúkar Staudamm, zu dem Tina ja schon geschrieben hat. Also eigentlich wollten wir den nicht wirklich ansehen, so schön sind Staudämme nicht, aber hier kann man seinen Müll los werden, auch wenn das vielleicht nicht so gedacht ist, denn aus Snaefell muss man alles wieder mit nehmen. Auch hat das Visitorcenter ein Klo. Nachdem wir dann schamlos diese Einrichtungen genutzt haben ging es weiter zum nächsten Ziel.

Der warme Wasserfall ist noch eine etwas versteckte Attraktion. Wenn man auf der 910 nach dem Staudamm weiter fährt wird sie dann schnell nur F910 und man kommt nach wenigen Kilometer an eine Kreuzung an der man in ein Tal abbiegen kann. Die Straße ins Tal war eigentlich nicht schlecht und unten angekommen sahen wir, neben ein paar alten Gebäuden, in denen früher Schaftreiber übernachteten, ein Klo und ein Zelt von jemanden, der sich offensichtlich herumtrieb.




So waren wir denn alleine und entdeckten auch den kleinen warmen Wasserfall. Hinein ins Vergnügen und erst mal geduscht. Nach etwa einer Stunde tauchten dann noch andere Menschen auf, wir waren gerade in Aufbruch begriffen und fanden, dass wir mal wieder Glück und unsere Ruhe gehabt hatten.









Weiter ging es die F910 antlang. Ein paar Furten gab es, aber am anstrengendsten waren die Streckenabschnitte durch Lavafelder, die haben meistens sehr viele Kurven und viele Steine, sind also nur sehr langsam zu befahren und man sollte immer sehr aufmerksam sein.










Folgt man
der F910 eine Weile zweigt die 902 ab. Diese geht durch Hvannalindir nach Kerkfjöll, diese nahmen wir dann auch. Hvannalindir ist eine Oase an der Lindaá. Mitten in der Stein und Sandwüste ist es hier Grün.












Nach ein paar anspruchsvollen Furten, die wir meisterten, fuhren wir dann weiter nach Kverkfjöll. Kverkföll ist ein Massiv am Rande des Vatnajökull. Das besondere hier ist das Geothermalgebiet. Heute bauten wir nach einem Blick über den Gletcher beim Kverkfjöll aber nur noch unser Zelt auf, nach den vielen Stunden im Auto.









Kárahnjúkar - Verbrechen an der Natur

Herausgegeben von Tina in Zelten im August · 18/9/2015 21:38:39
Tags: Island2015EyjabakkafossKárahnjúkar

16. August 2015

Vom Zeltplatz am Snaefell machen wir einen Tagesausflug in die weitere Umgebung. Und auh im kargen Hochland gibt es - tataaaaaa! - Wasserfälle. Hier der Eyjabakkafoss, der zum Fluss Jökulsá á Fljótsdal gehört. Er ist nicht hoch, hat aber recht viel Wasser. Die milchig-sandige Farbe rührt von mitgeführten Sedimenten her, sauber ist der Fluss dennoch.








Wir staunten erneut, wie vielfältig auf Island die Landschaft ist. Immer wieder gab es  wunderschöne Ausblicke wie diesen hier.















Aber auch hier gibt es zerstörerische Projekte. Der Kárahnjúkar-Staudamm, der seit 2007 die Jökulsá á Brú staut, gehört dazu.














Das Kárahnjúkar-Wasserkraftwerk ist mit seiner Leistung von 690 Megawatt eines der größten Europas. Der produzierte Strom wird fast ausschließlich für das Aluminiumwerk in Reyðarfjörður verwendet. Ich habe einmal aus dem Auto heraus nach links fotoggafiert, wo man den Stausee sieht, und nach rechts, wo man das klägliche Rinnsal sieht, dass vom Fluss noch übriggeblieben ist.



Dieser massive Eingriff in die Natur hat Folgen.

Vor dem Bau des Staudamms hat die Jökulsá á Brú viele Sedimente bis zur Küste getragen. So wurde die Erosion des Landes durch das Meer ausgeglichen. Das ist jetzt vorbei und die Landbesitzer im Mündungsgebiet verlieren Jahr für Jahr Land durch das Meer.

Es gibt auch die These, dass der Rückgang der Robbenbestände im Mündungsareal der Jökulsá á Brú auf die fehlenden Mineralien und die entsprechenden Auswirkungen auf die Nahrungskette zurückzuführen ist.

Die Sedimente lagern sich jedenfalls nun im Stausee ab und wenn es einmal weniger Niederschlag gibt wie in diesem Jahr, dann sinkt der Wasserspiegel des Sees und die Sedimente liegen am Seeufer offen. Dann wird dieser feine Staub vom Wind weggeblasen und es gibt ziemlich fiese Sand- bzw. Staubstürme. Dieser feine Staub wiederum bringt massive Probleme für die Vegetation mit sich.






Hier sind große Lebensräume unwiederbringlich zerstört worden, Dutzende Wasserfälle, einzigartige geologische Formationen, ein großes Gebiet, in dem Rentiere ihre Jungen zur Welt brachten, Fischbestände, Brutgebiete von Vögeln wie der Kurzschnabelgans.











Leider steht zu befürchten, dass es weitere solche Zerstörungen auf Island geben wird. In diesem Sommer wurde acht weiteren potentiellen Standorten für Wasserkraftwerke ihr Schutzstatus gegen solche Nutzung aberkannt. Darunter der Urriðafoss und der See Hagavatn. Wir haben beide gesehen und selbst als Laien können wir sehen: ihre Zerstörung wäre ein großer Verlust für die Natur.



Zum Snaefell

Herausgegeben von Tina in Zelten im August · 15/9/2015 16:06:43
Tags: Island2015Snaefell

15. August 2015

Von Vopnafjörður aus fuhren wir über Egilstaðir, die Straße 910 und dann weiter über die F909 zum Snaefell.

Auf dem Weg dorthin gab es wieder unseren (fast) täglichen Wasserfall.

Wir wissen mal wieder nicht, ob er einen Namen hat und wenn ja welchen, aber schön ist er.























Sehr gut gefallen hat uns auch das dunkle Türkis dieses Flusses, an dem wir vorbeikamen. Das Wasser in den Flüssen Islands ist eigentlich überall so sauber, dass man es einfach daraus trinken kann. Und es schmeckt wunderbar sauber, klar und nach nichts als kühlem Nass.











So sehen die guten Streckenabschnitte dann unterwegs aus auf der F909, es gab auch schlechtere. Aber es gab viele schöne Aussichten bei ganz nettem Wetter.













Dann waren wir da - beim Snaefell. Der Snaefell, nordöstlich des Geltschers Vatnajökull, ist 1833 Meter hoch und damit der höchste Berg Islands außerhalb des Vatnajökullmassivs. Der Snaefell ist ein Zentralvulkan und es gibt unter den WissenschaftlerInnen unterschiedliche Meinungen über den Zeitpunkt seiner letzten Aktivität - vor 10.000 Jahren? Oder 150.000 Jahren? - und auch darüber ob es ein aktiver Vulkan ist oder nicht.





Schön ist er jedenfalls, zog es aber vor, sich vor uns hinter Wolken zu verstecken. Hier darum noch ein Foto, das wir zwei Tage später aufgenommen haben, da ist etwas mehr von ihm zu sehen - so richtig in Gänze wollte er sich uns nicht zeigen.











Wir bauten unser Zelt auf - nach Anweisung der Nationalparkangestellten in der Snæfellsskáli-Hütte im markierten Bereich auf dem Lavakies, sie sagte, das Moos sei zu empfindlich.

Für unser Zelt war der Untergrund schroffe ziemlich brutal, die Gurtstücke, in die die Heringe und Zeltstangen kommen, haben teilweise ein wenig gelitten, als es in der zweiten Nacht recht starken Wind gab.

Aber die Lage dort in der Abgeschiedenheit des isländischen Hochlandes ist schon speziell und beeindruckend.


Abends kam dann auch die zuständige Rangerin zur Hütte und wir haben mit ihr einen so genannten Ranger-Walk gemacht. Das sind kurze, geführte (und kostenlose) Wanderungen mit den Rangern des Vatnajökull-Nationalparks, die wir empfehlen können. "Unsere" sehr nette und engagierte Rangerin hieß Sóley und wir hatten sie schon im Mai in Skriðuklaustur einem Informationszentrum des Vatnajökull-Nationalparks kennengelernt. Mit Ihr haben wir uns beraten, welche schönen Ziele es in der Umgebung gibt, wie die Straßen(Pisten-)verhältnisse sind und ob die Wasserstände in den zu querenden Flüssen niedrig genug sind, um sie zu queren.



Die "Ruhe" in Vopnafjörður

Herausgegeben von Tina in Zelten im August · 15/9/2015 13:06:44
Tags: Island2015Vopnafjörður

14. August 2015

Wie Volker schon schrieb, führte unser weiterer Weg uns nach Vopnafjörður.

Wir haben zwei Nächte auf dem dortigen Campingplatz verbracht, ein kleiner, für dünn besiedelte Gegenden typischer isländischer Campingplatz.

Dazu gibt es eigentlich wenig zu berichten, ein kleiner Fischerort am gleichnamigen Fjord mit etwa 500 EinwohnerInnen.

Bemerkenswert ist nur, dass der Ort damit wirbt, dass man die dortige Ruhe genießen solle.

Und das wiederum fanden wir sehr originell, denn die ganze Nacht liefen irgendwelche Maschinen in der ortsansässigen Fischfabrik, und zwar recht laut. Wir haben dennoch gut geschlafen, denn das Geräusch ist gleichförmig und auch nicht besonders grässlich oder so, aber mit der Ruhe des Ortes zu werben fanden wir doch etwas - nun ja - überkreativ.



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