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Viele Islandreisende wollen auf ihrem Trip einmal in das Hochland fahren. Das ganze ist oft mit nicht unerheblichen Aufwand verbunden. Teure Mietwagen müssen gebucht werden oder so genannte Superjeeptouren. Es gibt auch Buslinien im Hochland, was die günstigste Alternative ist, wenn auch immer noch kein Schnäppchen.
Wir wollen und wollten dahin und warteten so wie viele darauf, dass die Straßen im Hochland endlich freigegeben werden. Beispielsweise gibt es die Straße 35, die wurde immer spätestens am 22. Juni komplett freigegeben -
Also, nachdem dieses Stück nun schon freigegeben wurde, müssten wir es natürlich ausprobieren.
Nach ein paar Recherchen im Internet (Danke an Sven hier) haben wir uns am 25. Juni mit Tinas Eltern -
Die F335 geht ca. 10 Kilometer hinter dem Gullfoss ab. Bis dahin ist die 35 geteert und somit fing genau danach der Spaß an. Die Piste schlängelt sich ab hier steinig und staubig durch die Landschaft. Wir schlängelten uns dann auf der Piste zwischen den Schlaglöchern hindurch, 15 km sind es bis zur erwähnten Hütte.
Das erste größere Problem kam dann aber erst kurz vor der Hütte. Eine übriggeblieben Schneewehe lag mitten auf dem Weg und konnte nur schwer umrundet werden. Nach etwa einer knappen Stunde war dann auch die erste Etappe bis zur Hütte geschafft und wir schauten uns um. Die Hütte selbst wird von einem Wanderverein unterhalten, hat keinen Wart, aber in diesem Fall schon Gäste. Zwei Radfahrer hatten hier ihre Sachen liegen, waren aber nicht da.
Danach kam der kniffelige Abschnitt. Ab der Hütte muss man durch ein Bachtal, was sich als nicht so einfach herausstellte -
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Anders als an manch anderen bekannteren und leichter zu erreichenden Orten waren wir auf unserer Tour recht allein. Auf der Tour zum Hagavatn sind wir auf der F335 keinem Auto begegnet, innerhalb von etwa 3 Stunden und es sah auch so aus, dass nur zwei oder drei vor uns schon da waren nachdem die Strecke zwei Tage auf war. Wenige Kilometer entfernt am Gullfoss dagegen liefen hunderte von Menschen herum und der Parkplatz war gerammelt voll.
Bevor die Sonne knapp unterm Horizont verschwindet, gibt es oft wunderschöne Bilder.
Hier eines an der Küste von Vogar. Wir waren dort -
Und hier ein paar weitere Bilder, gestern Nacht bei unserem Haus aufgenommen:
Kurz darauf verschwindet die Sonne gerade eben so unter dem Horizont, aber nicht tief genug, um es dunkel werden zu lassen, nur ein bisschen dämmerig. Am liebsten würde ich jede Nacht so lange aufbleiben, bis sie wieder ganz oben ist.
Unser Weg zurück von Dyrhólaey und Reynisfjara führte uns auf der Ringstraße zunächst zum Skógarfoss, dann zum Seljalandsfoss. Ich hatte ja vor einer Weile angkündigt, davon Fotos zu zeigen, weil letztes mal so schlechtes Wetter war. Das hier ist der sehr bekannte und sehr beeindruckende Skógafoss. Er ist 60 Meter hoch und 25 Meter breit.
Und so sieht er in Bewegung aus und hört sich so an:
Youtube-
Ganz in der Nähe gibt es im Ort Skógar ein kleines Freilichtmuseum, in dem so eine typische isländische grasgedecktes Häusergruppe zu sehen ist. Ich würde mir wünschen, dass auch Ferienhäuser und ähnliches öfter in dieser Art gebaut würden -
Viel Platz war nicht darin. Das Haus ist -
Warum die Schafknochen davor liegen weiß ich nicht. Früher haben die Kinder hier aber mit Schafknochen gespielt, vielleicht deshalb.
Sehr dicht dabei gibt es noch einen weiteren sehr hübschen Wasserfall, der merkwürdigerweise recht wenig bekannt ist. Den werden wir auch noch besuchen, aber an diesem Tag mit so vielen Eindrücken sind wir erst mal wieder zum Haus gefahren.
Nachdem wir das tolle Erlebnis hatten, die Papageientaucher bei Dyrhólaey zu beobachten, ging es weiter ostwärts nach Reynisfjara.
Dort ist ein schwarzer Strand, auf den das Meer mit gefährlicher Unterströmung brandet. Aber wenn man nicht direkt an oder in das Wasser geht, ist er einfach nur schön. Und sobald die Sonne ein bisschen scheint auch warm.
Ich habe dort ganz in Ruhe Steine gesammelt, sie sind fast alle flach und vom Meer rundpoliert.
Und wieder in "unserem" Haus angekommen habe ich aus einigen von ihnen Anhänger gemacht, indem ich sie in Schiffchenspitze (Occhi) gefasst habe.
Der Strand von Reynisfjara hat aber noch mehr zu bieten: imponierende und sehr beeindruckende Basaltformationen, die wir ausgiebig bestaunt haben.
Dann haben wir uns auf den Rückweg gemacht, der weitere Schönheiten bot, Fortsetzung folgt.
Bizarre Felsformationen und ein Vogelparadies, das ist Dyrhólaey. Dyrhólaey heißt übersetzt Türlochinsel und hier die Begründung dafür:
Die Felsformationen sind schon sehr bemerkenswert, hier ein weiteres Bild.
Aber am schönsten ist es, dort die Papageientaucher zu beobachten. Bei unserem Besuch vor ein paar Tagen hatten wir das Glück, viele zu sehen. Diesen kleinen Poser hier zum Beispiel:
Oder diese beiden, keine Ahnung, ob sie grade was wichtiges besprechen, knutschen, streiten oder ganz was anderes tun:
Dieser kleine Kerl sieht aus als wollte er jetzt aber gleich mal zu gaaaaanz großen Taten aufbrechen.
Und dieser hier ist schon auf großem Flug.
Sie sind wirklich putzig anzusehen. Als wir da waren, waren sie beim Nester bauen und vielleicht beim Brüten. Wir sahen mehrere mit Nistmaterial im Schnabel.
Sie hatten jedenfalls noch keine Jungen, sonst hätten sie auch den Schnabel öfter voll Sandaale gehabt, um die Jungen zu füttern.
Wir sind ganz optimistisch dass wir dort oder an anderen Stellen Islands noch mal Papageientaucher sehen und sie dann vielleicht dabei sind, ihre Jungen zu füttern.