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24. August 2015
Nach dem Attentat des bösen großen Steins auf unser armes wehrloses Auto -
Montag morgen brachten wir unser Auto zum Reifendienst und schilderten, dass eben der eine Reifen und seine Felge im Eimer sind. War halt doch ne ordentliche Delle an der Außenkante der Felge (blöderweise Alufelgen, eigentlich fehl am Platze im Gelände, aber war halt vom Vorbesitzer so gemacht worden).
Der Werkstattchef guckt sich das an und sagt: "No, you don't need a new one, we put some glue on it." Hä? Die kleben das? Nachgefragt: Ja, sie wollen Kleber draufmachen und den Reifen an der verbeulten Stelle an der Felge festkleben. Island.
Nun ja, wir haben uns natürlich einverstanden erklärt, denn sonst hätten wir wohl vier oder mindestens zwei neue Felgen plus Reifen gebraucht und das kostet auf Island alles mal locker doppelt so viel wie hier. Die Felge wurde also mit Kleber bestrichen, neuer Reifen draufgepappt, reichlich Auswuchtungsgewichte dazu um das Klebergewicht auszugleichen, färtisch. Räder hin und hergetauscht, alles gut. Und wenn es gut genug für Isländer ist, sollte es auch gut genug für uns sein.
Es hatte allerdings geregnet -
Egal, unser Auto hat dafür locker genug Bodenfreiheit, also schreckt uns das nicht. Doch dann kommt uns ein Auto mit jungen Frauen entgegen. Sie sagen uns, dass die Straße ein Stück weiter von einem großen Felsbrocken blockiert sei. Den hat es wohl durch den Regen gelöst und nun liegt er auf der Straße. Die Frauen wirken nicht wie Weicheier, sonst hätten sie es gar nicht bis da geschafft, und so müssen wir ihnen wohl glauben.
Wieder einmal sind wir fasziniert davon, dass man auf Island lange durch Geröll und Sand fahren kann und plötzlich gibt es grüne Oasen an kleinen Flüssen.
Seit wir auf Island waren, mag ich die Farbkombination steingrau-
Diese Nord-
Eines der bekanntesten isländischen Volkslieder heißt "Á Sprengisandi" und beschreibt einen unheimlichen Ritt.
Ríðum, ríðum, rekum yfir sandinn,
rennur sól á bak við Arnarfell.
Hér á reiki' er margur óhreinn andinn
úr því fer að skyggja á jökulsvell.
Drottinn leiði drösulinn minn,
drjúgur verður síðasti áfanginn.
Þei þei, þei þei. Þaut í holti tófa,
þurran vill hún blóði væta góm,
eða líka einhver var að hóa
undarlega digrum karlaróm.
Útilegumenn í Ódáðahraun
eru kannski' að smala fé á laun.
Ríðum, ríðum, rekum yfir sandinn,
rökkrið er að síga' á Herðubreið.
Álfadrotting er að beisla gandinn,
ekki' er gott að verða' á hennar leið.
Vænsta klárinn vildi' ég gefa til
að vera kominn ofan í Kiðagil.
Alles verstanden? Nein? OK:
Auf dem Sprengisandur
Wir reiten, reiten, jagen über den Sand,
die Sonne sinkt hinter dem Arnarfell.
Hier in diesem Gebiet gibt es viele unreine Geister,
die herauskommen aus dem Schatten im Gletschergebiet.
Herr, führe mein Ross,
die letzte Wegstrecke wird schwer.
Pst, pst, pst, pst. Auf einem Steinhügel rennt eine Polarfüchsin,
ihren trockenen Gaumen will sie mit Blut netzen,
oder vielleicht rief auch jemand
mit einer seltsamen, dunklen Männerstimme.
Die Geächteten aus dem Ódáðahraun
treiben vielleicht heimlich Schafe zusammen.
Wir reiten, reiten, jagen über den Sand,
die Abenddämmerung senkt sich über Herðubreið.
Die Elfenkönigin zäumt ihren Zelter,
es ist nicht gut, ihr in den Weg zu kommen.
Mein bestes Pferd würde ich geben,
wenn ich schon drüben in Kiðagil wäre.
Zurück in die Realität. Über viele viele Steine und viel viel Sand und Geröll nähern wir uns dem Ziel unserer Tagesetappe: Nýidalur am Fuß des Gletschers Tungnafellsjökull.
Und bevor man Zeltplatz und Hütte von Norden her erreicht, muss man durch eine doch anspruchsvollere Furt. Wir können das aber inzwischen ganz gut und sind nach Begutachtung der Situation souverän in leichtem Bogen flussabwärts durchgefahren. Danach kommt noch eine zweite, etwas leichtere, auch gemeistert, und damit am Fuß des Tungnafellsjökull angekommen.
Wir beeilten uns, unser Zelt aufzuschlagen, denn es wurde zunehmend windiger.
Eigentlich ist zelten bei so schöner Aussicht ja was feines, aber es sollte unsere windigste Zeltnacht auf Island werden. Es haben auch Leute ihre Dachzelte wieder abgebaut und im Auto geschlafen.
Wir haben uns am Morgen jedenfalls beim Abbau zwei Zeltstangensegmente verbogen und mussten extrem aufpassen, dass uns nicht alles wegflog. Zum Glück hatten wir schon viel Routine im Zelt-