Fahrt ins Hochland - Volkers und Tinas Reiseblog - Reisewut

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Fahrt ins Hochland

Herausgegeben von Volker in Miðhúsaskógur · 30/6/2015 01:08:29
Tags: Island2015MiðhúsaskógurHagavatnsvegur

Viele Islandreisende wollen auf ihrem Trip einmal in das Hochland fahren. Das ganze ist oft mit nicht unerheblichen Aufwand verbunden. Teure Mietwagen müssen gebucht werden oder so genannte Superjeeptouren. Es gibt auch Buslinien im Hochland, was die günstigste Alternative ist, wenn auch immer noch kein Schnäppchen.

Wir wollen und wollten dahin und warteten so wie viele darauf, dass die Straßen im Hochland endlich freigegeben werden. Beispielsweise gibt es die Straße 35, die wurde immer spätestens am 22. Juni komplett freigegeben - bis auf dieses Jahr. Dieses Jahr ist sie auch jetzt noch größtenteils geschlossen. Ein neuer Rekord auf den wir wohl gerne verzichtet hätten.

Zum Glück haben wir ja Zeit mitgebracht und können noch warten. Nichtsdestotrotz haben wir natürlich den kleinen Teil, der hier in unserer Gegend schon freigegeben wurde - die F335 - erkundet. Die F335 geht zum Hagavatn, einem Gletschersee, führt dabei durch eine Steinwüste, am Sandvatn vorbei, dessen Zulauf man furten muss, um dann an der Hagavaten Wanderhütte vorbei zu führen.

Also, nachdem dieses Stück nun schon freigegeben wurde, müssten wir es natürlich ausprobieren.

Nach ein paar Recherchen im Internet (Danke an Sven hier) haben wir uns am 25. Juni mit Tinas Eltern - die waren grad zu Besuch - auf den Weg gemacht. Bestes Wetter und somit beste Voraussetzungen.

Die F335 geht ca. 10 Kilometer hinter dem Gullfoss ab. Bis dahin ist die 35 geteert und somit fing genau danach der Spaß an. Die Piste schlängelt sich ab hier steinig und staubig durch die Landschaft. Wir schlängelten uns dann auf der Piste zwischen den Schlaglöchern hindurch, 15 km sind es bis zur erwähnten Hütte.

Dank des Wetters waren tolle Aussichten zu bewundern. Der Zulauf des Sandvatn, die Sandá, war im Prinzip noch vereist und führte so gut wie kein Wasser. Auch zeigte sich, dass die Straße vom Winter noch große ausgewaschene Löcher hatte, die schon mal 30 cm Tief waren.

Das erste größere Problem kam dann aber erst kurz vor der Hütte. Eine übriggeblieben Schneewehe lag mitten auf dem Weg und konnte nur schwer umrundet werden. Nach etwa einer knappen Stunde war dann auch die erste Etappe bis zur Hütte geschafft und wir schauten uns um. Die Hütte selbst wird von einem Wanderverein unterhalten, hat keinen Wart, aber in diesem Fall schon Gäste. Zwei Radfahrer hatten hier ihre Sachen liegen, waren aber nicht da.

Danach kam der kniffelige Abschnitt. Ab der Hütte muss man durch ein Bachtal, was sich als nicht so einfach herausstellte - die Piste ist da auch nicht so leicht zu erkennen, so dass man schnell mal falsch fährt. Wir haben da auf dem Rückweg ein Video gedreht, so dass man eine Idee bekommt wie das wohl war. Ihr könnte es hier ansehen:

Youtube-Video

Jedenfalls haben wir auch das hinbekommen um dann aber, ein paar hundert Meter weiter, vor der nächsten Schneewehe zu kapitulieren. Die nähere Begutactung hatte ergeben: mindestens 40cm tief. Sie war nicht zu umfahren und nachdem niemand in der Nähe war, der uns da hätte raus ziehen können, gaben wir hier auf (wie nach den Spuren zu deuten alle anderen auch) und fuhren - ohne den Hagavatn erreicht zu haben zurück. In der Entfernung konnten wir noch die wandernden Radfahrer sehen. Eine Wanderung haben wir dann, damit sich die alten Herrschaften im Auto nicht zu Tode langweilen, gelassen.

Anders als an manch anderen bekannteren und leichter zu erreichenden Orten waren wir auf unserer Tour recht allein. Auf der Tour zum Hagavatn sind wir auf der F335 keinem Auto begegnet, innerhalb von etwa 3 Stunden und es sah auch so aus, dass nur zwei oder drei vor uns schon da waren nachdem die Strecke zwei Tage auf war. Wenige Kilometer entfernt am Gullfoss dagegen liefen hunderte von Menschen herum und der Parkplatz war gerammelt voll.



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