Island2015 - Volkers und Tinas Reiseblog - Reisewut

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Kárahnjúkar - Verbrechen an der Natur

Herausgegeben von Tina in Zelten im August · 18/9/2015 21:38:39
Tags: Island2015EyjabakkafossKárahnjúkar

16. August 2015

Vom Zeltplatz am Snaefell machen wir einen Tagesausflug in die weitere Umgebung. Und auh im kargen Hochland gibt es - tataaaaaa! - Wasserfälle. Hier der Eyjabakkafoss, der zum Fluss Jökulsá á Fljótsdal gehört. Er ist nicht hoch, hat aber recht viel Wasser. Die milchig-sandige Farbe rührt von mitgeführten Sedimenten her, sauber ist der Fluss dennoch.








Wir staunten erneut, wie vielfältig auf Island die Landschaft ist. Immer wieder gab es  wunderschöne Ausblicke wie diesen hier.















Aber auch hier gibt es zerstörerische Projekte. Der Kárahnjúkar-Staudamm, der seit 2007 die Jökulsá á Brú staut, gehört dazu.














Das Kárahnjúkar-Wasserkraftwerk ist mit seiner Leistung von 690 Megawatt eines der größten Europas. Der produzierte Strom wird fast ausschließlich für das Aluminiumwerk in Reyðarfjörður verwendet. Ich habe einmal aus dem Auto heraus nach links fotoggafiert, wo man den Stausee sieht, und nach rechts, wo man das klägliche Rinnsal sieht, dass vom Fluss noch übriggeblieben ist.



Dieser massive Eingriff in die Natur hat Folgen.

Vor dem Bau des Staudamms hat die Jökulsá á Brú viele Sedimente bis zur Küste getragen. So wurde die Erosion des Landes durch das Meer ausgeglichen. Das ist jetzt vorbei und die Landbesitzer im Mündungsgebiet verlieren Jahr für Jahr Land durch das Meer.

Es gibt auch die These, dass der Rückgang der Robbenbestände im Mündungsareal der Jökulsá á Brú auf die fehlenden Mineralien und die entsprechenden Auswirkungen auf die Nahrungskette zurückzuführen ist.

Die Sedimente lagern sich jedenfalls nun im Stausee ab und wenn es einmal weniger Niederschlag gibt wie in diesem Jahr, dann sinkt der Wasserspiegel des Sees und die Sedimente liegen am Seeufer offen. Dann wird dieser feine Staub vom Wind weggeblasen und es gibt ziemlich fiese Sand- bzw. Staubstürme. Dieser feine Staub wiederum bringt massive Probleme für die Vegetation mit sich.






Hier sind große Lebensräume unwiederbringlich zerstört worden, Dutzende Wasserfälle, einzigartige geologische Formationen, ein großes Gebiet, in dem Rentiere ihre Jungen zur Welt brachten, Fischbestände, Brutgebiete von Vögeln wie der Kurzschnabelgans.











Leider steht zu befürchten, dass es weitere solche Zerstörungen auf Island geben wird. In diesem Sommer wurde acht weiteren potentiellen Standorten für Wasserkraftwerke ihr Schutzstatus gegen solche Nutzung aberkannt. Darunter der Urriðafoss und der See Hagavatn. Wir haben beide gesehen und selbst als Laien können wir sehen: ihre Zerstörung wäre ein großer Verlust für die Natur.



Zum Snaefell

Herausgegeben von Tina in Zelten im August · 15/9/2015 16:06:43
Tags: Island2015Snaefell

15. August 2015

Von Vopnafjörður aus fuhren wir über Egilstaðir, die Straße 910 und dann weiter über die F909 zum Snaefell.

Auf dem Weg dorthin gab es wieder unseren (fast) täglichen Wasserfall.

Wir wissen mal wieder nicht, ob er einen Namen hat und wenn ja welchen, aber schön ist er.























Sehr gut gefallen hat uns auch das dunkle Türkis dieses Flusses, an dem wir vorbeikamen. Das Wasser in den Flüssen Islands ist eigentlich überall so sauber, dass man es einfach daraus trinken kann. Und es schmeckt wunderbar sauber, klar und nach nichts als kühlem Nass.











So sehen die guten Streckenabschnitte dann unterwegs aus auf der F909, es gab auch schlechtere. Aber es gab viele schöne Aussichten bei ganz nettem Wetter.













Dann waren wir da - beim Snaefell. Der Snaefell, nordöstlich des Geltschers Vatnajökull, ist 1833 Meter hoch und damit der höchste Berg Islands außerhalb des Vatnajökullmassivs. Der Snaefell ist ein Zentralvulkan und es gibt unter den WissenschaftlerInnen unterschiedliche Meinungen über den Zeitpunkt seiner letzten Aktivität - vor 10.000 Jahren? Oder 150.000 Jahren? - und auch darüber ob es ein aktiver Vulkan ist oder nicht.





Schön ist er jedenfalls, zog es aber vor, sich vor uns hinter Wolken zu verstecken. Hier darum noch ein Foto, das wir zwei Tage später aufgenommen haben, da ist etwas mehr von ihm zu sehen - so richtig in Gänze wollte er sich uns nicht zeigen.











Wir bauten unser Zelt auf - nach Anweisung der Nationalparkangestellten in der Snæfellsskáli-Hütte im markierten Bereich auf dem Lavakies, sie sagte, das Moos sei zu empfindlich.

Für unser Zelt war der Untergrund schroffe ziemlich brutal, die Gurtstücke, in die die Heringe und Zeltstangen kommen, haben teilweise ein wenig gelitten, als es in der zweiten Nacht recht starken Wind gab.

Aber die Lage dort in der Abgeschiedenheit des isländischen Hochlandes ist schon speziell und beeindruckend.


Abends kam dann auch die zuständige Rangerin zur Hütte und wir haben mit ihr einen so genannten Ranger-Walk gemacht. Das sind kurze, geführte (und kostenlose) Wanderungen mit den Rangern des Vatnajökull-Nationalparks, die wir empfehlen können. "Unsere" sehr nette und engagierte Rangerin hieß Sóley und wir hatten sie schon im Mai in Skriðuklaustur einem Informationszentrum des Vatnajökull-Nationalparks kennengelernt. Mit Ihr haben wir uns beraten, welche schönen Ziele es in der Umgebung gibt, wie die Straßen(Pisten-)verhältnisse sind und ob die Wasserstände in den zu querenden Flüssen niedrig genug sind, um sie zu queren.



Die "Ruhe" in Vopnafjörður

Herausgegeben von Tina in Zelten im August · 15/9/2015 13:06:44
Tags: Island2015Vopnafjörður

14. August 2015

Wie Volker schon schrieb, führte unser weiterer Weg uns nach Vopnafjörður.

Wir haben zwei Nächte auf dem dortigen Campingplatz verbracht, ein kleiner, für dünn besiedelte Gegenden typischer isländischer Campingplatz.

Dazu gibt es eigentlich wenig zu berichten, ein kleiner Fischerort am gleichnamigen Fjord mit etwa 500 EinwohnerInnen.

Bemerkenswert ist nur, dass der Ort damit wirbt, dass man die dortige Ruhe genießen solle.

Und das wiederum fanden wir sehr originell, denn die ganze Nacht liefen irgendwelche Maschinen in der ortsansässigen Fischfabrik, und zwar recht laut. Wir haben dennoch gut geschlafen, denn das Geräusch ist gleichförmig und auch nicht besonders grässlich oder so, aber mit der Ruhe des Ortes zu werben fanden wir doch etwas - nun ja - überkreativ.



Über die Hellisheiði

Herausgegeben von Volker in Zelten im August · 15/9/2015 12:07:43
Tags: Island2015HellisheiðiFáskrúðsfjörðurVopnafjörður

13. August 2015

Nachdem wir ein paar beschauliche Tage in Fáskrúðsfjörður verlebt hatten hieß es wieder weiterziehen. Noch am Abend davor schmiedeten wir Pläne und warfen sie am Morgen dann über den Haufen. Die Wettervorhersage hatte sich mal wieder geändert und Island im Regen ist nicht so attraktiv wie Island im Sonnenschein. Also hieß das Ziel Vopnafjörður!

Aufgrund des Kaiserwetters wählten wir den Weg über die Hellisheiði, eine der höchsten Passtrassen Islands, wobei sie heute nur noch bis 15% Steigung hat, nicht wie früher bis 26%.













Auf dem Weg dorthin besuchten wir den obligatorischen Wasserfall - dessen Namen wir vergessen haben. Vielleicht hat er auch gar keinen, die Isländer geben längst nicht jedem Wasserfall einen Namen und was wir für einen schönen Flecken Natur halten, finden sie oft ganz alltäglich.










Der Weg hinauf verläuft mit vielen Serpentinen, jede Kurve zeigt neue Ausblicke, wie z.B. auf den Dyrfjöll, den Torberg (der Name ist wohl selbsterklärend).














Oben angekommen gibt es eine tolle Aussicht auf das Tal mit dem schwarzen Strand auf der einen Seite.















Auf der anderen Seite steigt man wieder über viele Serpentinen in ein Tal hinab.
















Hier gibt es auch viele bunte Berge zu sehen - die es nicht nur in Landmannalaugar gibt.
















Wir sind da ja nun alles andere als Fachleute, aber oft sind die hellen, farbigeren Berge oder Bergteile Rhyolith.















Bei der Fahrt über die Hellisheiði konnten wir auch immer wieder dieses unfassbar quietschegrüne Moos bewundern. da kommt mitten zwischen Steinen und Geröll Wasser aus der Erde und rundherum wächst es in Tuschkasten-hellgrün ...











Bevor wir nach Vopnafjörður kamen haben wir uns noch auf dem Weg den Gljúfurárfoss angesehen. Der heißt genauso wie der im Süden beim Seljalandsfoss. Das hat man öfter auf Island dass verschiedene Orte gleiche Namen haben.


























Ostfjorde - unterschätzt

Herausgegeben von Tina in Zelten im August · 14/9/2015 19:39:46
Tags: Island2015FáskruðsfjörðurNeskaupstaðurReyðarfjörður

12. August 2015

Die isländischen Ostfjorde sind bei weitem nicht so bekannt und vielbesucht wie der Süden Islands. Das ist ein bisschen schade, denn landschaftlich sind sie schon sehr schön.

Wir haben ein paar Tage in Fáskruðsfjörður gezeltet, einem kleinen Ort mit einem kleinen, aber netten Zeltplatz.

Von dort machten wir einen Tagesausflug auf der Straße 92 nach Osten. Unsere Route führte uns zunächst durch Reyðarfjörður.

Und wir sahen, dass es auch hier in der Abgeschiedenheit der Ostfjorde Zeichen der Ausbeutung der Natur gibt. Zum Beispiel das Aluminiumwerk des US-Konzerns ALCOA in Reyðarfjörður.

Fast die gesamte Energie, die durch den riesigen Kárahnjúkar-Staudamm im Hochland gewonnen wird, geht hier hin. Zum Staudamm in einem späteren Posting.

Jedenfalls ist Energie auf Island so billig, dass es sich lohnt, den Rohstoff zur Aluminiumerzeugung, Bauxit, um den halben Erdball nach Island zu verschiffen und dort zu verarbeiten.

Das Gesamtprojekt Aluminiumwerk / Staudamm war und ist auf Island hochumstritten. Wir schreiben Euch später was zu den Auswirkungen des Staudamms, die wir uns teilweise direkt ansehen konnten.

Aber nun zu den schönen Seiten der Ostfjorde.

Die Straße 92 führt über Eskifjörður nach Neskaupstaður und dann nur noch ein kurzes Stück weiter. Dort kurz vor Nirgendwo haben wir uns die Landschaft genauer angesehen.

Die vulkanische, geologisch sehr lebhafte und junge Geschichte Islands zeigt sich auch hier, in spannenden Basaltformationen an der Küste ...








interessanten Felsbuchten ...


















und Höhlen.


















Zu den scharfkantigen, manchmal abweisend wirkenden Felsen bilden die Bäche mit sommerlichem Blütenteppich und Wasserfälle einen starken Kontrast.














Glockenblumen, Hahnenfuß, wilde Orchideen (auf den Bildern geflecktes Knabenkraut und Wollgras) und viele andere Schönheiten mehr sind mit Beginn des Sommers wie eine bunte Explosion gekommen.Sie müssen sich auch beeilen, denn der Sommer ist kurz auf Island.





























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