Zelten im Juli - Volkers und Tinas Reiseblog - Reisewut

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Auf ins Hochland

Herausgegeben von Volker in Zelten im Juli · 8/8/2015 11:52:43
Tags: Island2015BlönduósHveravellirKerlingarfjöllHochland

13. - 17. Juli 2015

Nun sind einige Tage ins Land gegangen, die mehr oder weniger faul waren. Fast ein wenig Urlaub vom Urlaub. In Laugar haben wir ein weiteres warmes Bad getestet. Sehr hübsch gemacht, mit einer kleinen stilechten Umkleidehütte.















Aber das Wasser war für unseren Geschmack ein wenig kühl, 33 oder 34 Grad.

Noch deutlich kühler, aber sehr lecker war aber das lokal hergestellte Mokkaeis, das sie beim Schwimmbad verkauften. Das haben wir glatt an zwei Abenden nacheinander verspeist.











Doch nun heißt es ab ins Hochland! Von Laugar aus geht es über Land Richtung Blönduós. Hier angekommen wird erst mal getankt und die Vorräte werden aufgestockt.

Danach geht entlang der Blanda, die ein schönes liebliches Tal in Richtung der Straße 35 hat. Wir kommen gut voran, die Google-Vorhersage von knapp 6 Stunden für die Strecke stimmt nicht. Selbst mit dem Halt in Blönduós sind wir schneller und erst nachdem wir der 35 ein gutes Stück gefolgt sind wird die Straße langsam rauher. Je rauher, desto weiter wird der Blick - die Wolken lichten sich und geben den Blick auf den Hofsjoküll frei, der sich majestätisch am Horizont aufbaut.



Auch der Langjökull, der Gletscher auf der anderen Seite der 35, lässt sich bald blicken. Das Wetter könnte etwas besser sein, aber die Sicht ist zum Schauen doch ganz gut, zum Fotografieren aber kaum gut genug.





Nach etwa 5 Stunden erreichen wir Hveravellir. Unser Ziel für den ersten Tag. Hier kann man nett wandern, es ist der Anfang des alten Kjalvegur, eines der alten Wege über das Hochland. In Hveravellir liegt ein bekanntes Geothermalgebiet, das allemal einen Besuch wert ist. Hier ein kleines Blubbervideo von dort:

http://youtu.be/Ic5c8PGbjSs

Der Empfang in Heravellir ist nicht gerade warm, die Dame am Emfang ist genervt und kurz angebunden, was nicht wundert, es gibt rege Bautätigkeit, die bis - so merken wir - 22 Uhr andauert und um 9 Uhr morgens wieder beginnt. Auch ist der Campingplatz total überlastet. Zwei Duschen für 100 Leute. Der nette Geothermalpool ist auch überfüllt. Dann noch einige hundert Menschen als Tagestouristen.

Die Sagas berichten, dass sich hier in alter Zeit Gesetzlose versteckt haben. Hveravellir ist auch in der Tat eine Oase in einer Steinwüste. Und unter den Lavaschichten sind oft Hohlräume, in denen man sich gut verstecken und geschützt wohnen kann.

Wir bleiben eine Nacht, machen den 3km Rundgang und brechen auf gen Süden.







Dabei besuchen auf der Weiterfahrt noch Kerlingarfjöll, ein weiteres Geothermalgebiet. Nach kurzem Umsehen beschließen wir aber, hier auch nicht zu übernachten und später eine Tagestour zu machen.

Ein weiterer Halt ist der Hvitarvatn - ein Gletschersee. Der Langjökull schiebt hier seine Eismassen ins Wasser und der See entsteht. Er ist die Quelle der Hvitá, was "weißer Fluss" bedeutet und an dem auch der Gullfoss liegt. Weiß ist auch das Wasser - jedenfalls deutlich heller als das anderer Flüsse.










Das zweite mal Snæfellsnes

Herausgegeben von Tina in Zelten im Juli · 6/8/2015 21:49:23
Tags: Island2015SnæfellsnesEldborgBerserkjahraun

Auf die Halbinsel Snæfellsnes wollten wir ja unbedingt ein zweites mal und waren vom 9. bis zum 12. Juli dort.

Die Landschaft dort ist so vielfältig - wenn ich mich für einen Wohnort auf Island entscheiden müsste, dann wäre diese Halbinsel jedenfalls in der engeren Wahl.

Die Berge sind sehr unterschiedlich in Form und Farben, wiee zum Beispiel dieses Bild zeigt:





Wir haben uns auch den Berserkjahraun angesehen.

Eine der alten Sagen, die Eyrbyggjasaga aus dem 13. Jahrhunert, sagt, dass der Wikinger Víga-Styrr zwei Berserker beauftragt hatte, einen Weg durch das Lavafeld zum Hof Bjarnarhöfn zu bauen.

Dafür wollte er vorgeblich dem einen der Berserkerbrüder seine Forderung erfüllen und ihm seine Tochter zur Frau geben. An die Zusage hielt er sich aber nicht, sondern tötete die Berserker und ließ sie im Lavafeld begraben.

Der von den Berserkern gebaute Weg ist immer noch dort, am fraglichen Ort haben Archäologen auch Gebeine zweier Männer ausgegraben.

Das Lavafeld besteht aus sehr zackiger, zerrissen und zerfetzt wirkender Lava.

Aber wo das Moos darüberwächst, lassen die Moospolster die harte Lava geradezu kuschelig wirken.














Volker hat dann auch die kleine Wanderung auf den Krater Eldborg gemacht, einen der schönsten Lavaringe Islands. Stellenweise muss man sich dort an einer Kette den Berghang hinaufziehen, so steil ist es.














Und nachdem wir bei unserem ersten Besuch den Vulkan Snæfellsjökull immer nur wolkenverhüllt gesehen haben, hat er sich uns diesmal doch kurz gezeigt.

Das ist wohl ein Glücksfall, jedenfalls haben wir gehört, dass es den meisten so geht, dass sie ihn nur mit wolkenverhülltem Gipfel sehen. Nun sahen wir ihn in ganzer Schönheit.





Weiter mit der Fähre Baldur

Herausgegeben von Tina in Zelten im Juli · 2/8/2015 12:57:41
Tags: Island2015WestfjordeSnaefellsnesStykkishólmur

Unsere Reiseetappe in den Westfjorden beendeten wir, indem wir die Fähre von Brjánslækjar nach Stykkishólmur auf der Halbinsel Snæfellsnes nahmen. Das spart doch eine ganze Menge Fjord-hinein-und-wieder-hinaus-fahren und damit auch einige Stunden Fahrtzeit.

Hier mal eine Meeresimpression von unterwegs, die Lichtverhältnisse waren sehr interessant:





Die Fähre macht auf ihrer Fahrt einen Zwischenstopp bei der Insel Flatey. Und ich finde, hier zeigt sich mal wieder, dass auf Island doch alles ein bisschen verlorener, kleiner und stiller ist als an anderen Orten der Erde.

Immer ist man ein wenig auf sich selbst zurückgeworfen, wenn man nicht gerade in Reykjavik ist, Zeit zum Fühlen, Denken  und Sein.

Im Hintergrund des Bildes sind übrigens die Umrisse der Berge auf der Halbinsel Snæfellsnes zu sehen.


Da ich Leute kenne, die auf Leuchttürme stehen, hier dann auch zum Ende dieses Eintrages ein Bild vom niedlichen Leuchtturm auf Flatey:














Einsame Westfjorde - und mehr Bäder

Herausgegeben von Tina in Zelten im Juli · 30/7/2015 14:50:19
Tags: Island2015PatreksfjörðurTálknafjörðurReykjafjarðarlaug

Die Westfjorde sind wirklich extrem dünn besiedelt. Wir sind dann einfach mal von Tálknafjörður weiter westwärts ins Nirgendwo gefahren - außer ein / zwei verlassenen Höfen nichts mehr und dann noch weniger.

Obwohl: ein Stück weiter soll noch ein Flughafen sein, also, ein vermutlich wie üblich ein halbwegs ebenes Stück Erde oder Gras mit ein paar Markierungen. Wir haben aber dann mal im Nichts Halt gemacht und haben gefrühstückt.

Einsam, am Meer ... und es war sehr schön.

Zwei Tage später haben wir gelesen, dass man das Land dort kaufen kann. Inklusive Flughafen, 500 Hektar oder so, für circa 220.000 Euro. Macht circa 4,4 Cent pro Quadratmeter. Vermutlich immer noch zu haben, interessiert?

Ich fotografiere auch immer gern Pflanzen. Und auf Island gibt es - wer hätte das gedacht? - Islandmohn, sehr zart, aber lässt sich an recht unwirtlichen Stellen nieder.

Die Farben schwanken ein wenig, meist sind sie zartgelb, etwas blasser als zitronengelb, manchmal aber auch orange. Hier ein paar gelbe Exemplare vom Picknickplatz.







Eine erstaunliche Anpassung an die Verhältnisse an windigen, kalten Orten zeigen Weiden. Da gibt es einige Arten, die kriechen richtig fest am Boden entlang und wachsen so gut wie gar nicht nach oben. So haben sie kein Problem mit Stürmen.











Und da noch warme Bäder an unserem Weg lagen, sind wir natürlich hingefahren. Freibad mit Meerblick am Ende des Reykjafjörður, circa 35 Grad warm und wie immer: ohne Chlor. Einfach schön. Das Bad heißt ganz logisch Reykjafjarðarlaug = Reykjafjordbad.

Vorne links schwimme ich.











Das war aber noch nicht alles dort.

30 Meter oder so hangaufwärts ist noch ein heißes Becken, das durch Aufstauung eines Baches zustandegekommen ist, mit Natursteinen als Umrandung. Sehr heiß, vielleicht 45 Grad, und zum Glück nur flach. So kann man es ein Weilchen darin aushalten und es ist toll, so natürlichere Bäder haben eben doch noch mal eine anderen Charme als Betonbecken.

Lustig ist: Den Leuten, die drin waren, kann man ansehen, bis wohin ihnen das Wasser reichte. Genau bis da, wo ihre knallroten Körperbereiche zu normalgetönten Bereichen übergehen.



Wunderschöne Westfjorde - ein perfekter Tag

Herausgegeben von Tina in Zelten im Juli · 14/7/2015 16:34:21
Tags: Island2015WestfjordePatreksfjörðurLátrabjarg

Unsere Reise ging weiter nach Patreksfjörður. Dabei ging es erneut an vielen schönen Orten der Westfjorde vorbei. So sieht das zum Beispiel aus, wenn man dort unterwegs ist. Die Aussichten sind atemberaubend, die Straßenzustände manchmal auch und wiederholt fühlten wir uns bestätigt, dass wir diese Reise mit einem Geländewagen machen.








Stundenlang könnte ich mir auch Wolken und Lichteffekte am Himmel ansehen, wie hier.
















Nach unserer ersten Nacht auf dem Zeltplatz in Patreksfjörður - der eigentlich als Unterkunft angedachte in Tálknafjörður war uns zu voll - ging es in die nähere und weitere Umgebung. Wir fuhren zum berühmten Vogelfelsen Látrabjarg, einem der größten Vogelfelsen der Welt, und gleichzeitig der westlichste Punkt Europas.






















Millionen von Vögeln nisten hier. Neben verschiednene Möwenarten viele, viele Tordalke:



Aber einer der Gründe überhaupt, warum wir hingefahren sind, waren die Papageientaucher. Sie sind dort sehr zutraulich, seht Ihr?















Sie nisten weit oben am Felsen, direkt unter der Grasnarbe in Erdhöhlen und -nischen.
















Und sie  haben für uns wunderhübsch posiert, ein bezauberndes Erlebnis bei schönstem Sonnenschein:















Hier noch ein hübscher:



















Nach diesem tollen Erlebnis fuhren wir weiter zum Sauðlauksdalsvatn, einem sehr hübschen See, in dem Volker sein Angelglück im Fliegenfischen versuchte. Das Seeufer besteht aus Sanddünen und wir waren die meiste Zeit ganz allein dort, bei prächtigem Sonnenschein und kaum Wind.












Ich hab währenddessen am Seestrand mein Badelaken ausgebreitet, die Füße ins Wasser baumeln lassen und mir die Zeit mit Lesen und anderem vertrieben.













Und Volker war erfolgreich. Dreimal haben Forellen angebissen, aber die ersten beiden waren zu klein. Die dritte landete dann abends in der Pfanne und hat uns sehr gut geschmeckt.

Der Tag war - anders kann ich ihn nicht beschreiben - einfach perfekt.












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